The Garden of Falling Sands
Yolanda Morales
In der mexikanischen Stadt Monterrey, einer Grenzstadt zur USA, hat sich seit den 70er-Jahren eine spezielle Form der lateinamerikanischen Cumbia-Musik entwickelt, die "Cumbia Colombiana“. Die Tänze dieser Cumbia, die sich durch verlangsamte Rhythmusverschiebungen auszeichnen, werden dort vorwiegend von marginalisierten Communities praktiziert und verändern sich kontinuierlich entlang von Stilen, Moden und den Dringlichkeiten der sozialen Verhältnisse. Lebendiger tradierter Tanz fungiert hier als Identitäts- und Ermächtigungsritual. Yolanda Morales installiert in "The Garden of Falling Sands" mit ihrem Team einen utopischen, magischen Ort auf der Bühne, einen in ein gelbes, wärmendes Licht eingetauchten Garten. Ein Ort, der fiktiv eingebettet ist in diesen anderen Kulturraum, in die karge, ökologisch und politisch krisenhafte Wüsten-Landschaft Nordmexikos. Dabei stellt sie Fragen nach der Durchlässigkeit von Grenzen und Zugehörigkeiten, angesichts der menschenverachtenden Auswirkungen eines global agierenden ökonomischen Systems, das nur auf Wachstum und Profitinteressen basiert. Wie entstehen neue Rituale, die Gemeinsamkeiten stiften können, in unseren immer weiter auseinanderdriftenden Gesellschaften? In ihrer neuesten Arbeit beschäftigt sich die in Hamburg lebende mexikanische Choreografin Yolanda Morales einmal mehr mit den Wurzeln ihrer Herkunft und den Echos, die sie damit in ihrer deutschen Heimat erzeugt. Eine Heimat, die geprägt ist von einem eurozentristischen Blick, auch auf ihre Tanz-Kunst, in der sie als Choreografin wiederum konsequent eine de-kolonialisierende Haltung einnimmt.
Tanz: Edith Gordiano, Alex Valdes, Sakshi Jain, Sujin Lee, Nicolás Vignolo, Yolanda Morales
Dramaturgie: Barbara Schmidt-Rohr
Kostüme: Ilona Klein
Bühne: Hanna Lenz
Licht: Lars Kracht
Musik & Sound: Carlos Andrés Rico, Hye-Eun Kim
ÖA: STÜCKLIESEL
Produktionsleitung: PK3000 | Katja Kruglikova
Die Uraufführung wurde gefördert durch Freie und Hansestadt Hamburg, Behörde für Kultur und Medien, Hamburgische Kulturstiftung, Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR und die Scheherazade-Stiftung. Die Wiederaufnahme wird ermöglicht durch die Wiederaufnahme- und Gastspielförderung des Dachverbands freie darstellende Künste Hamburg aus Mitteln der Freien und Hansestadt Hamburg, Behörde für Kultur und Medien.